Roman-empfehlungen

Lohnenswert sind auch gute Romane

Auf unserer Homepage z.B. wird auf „Ein wenig Leben“ von Hanya Yanagihara hingewiesen, auf die Biographien von Edith Eva Eger („Ich bin hier und alles ist jetzt“) oder auf „Der Klang der Wut“ von James Rhodes. Während ich überlegte, welches Buch ich in dieser Notiz empfehlen wollte, kam von einer Teilnehmerin unserer Weiterbildung der Vorschlag von drei Büchern.

Eine Teilnehmerin unseres Weiterbildungsjahrganges hat folgende drei Bücher empfohlen:

Ohne Trauma macht es eh keiner!

Nun aber noch ein Zitat von Adolf Muschg über Gottfried Keller, der, wie Theodor Fontane und Herman Melville in diesem Jahr 200. Geburtstag hätte:

Nein, er ist nur dem Leid treu geblieben, das er mit sich selber hatte, von dem er aber kein Wesen machen wollte, und dem Leid, das er mit der Gesellschaft hatte, mit der er sich identifizierte. Die Quelle seiner Produktivität ist diese Spannung. Ohne Trauma macht es eh keiner! Der Dichter, der aus der Fülle des Glücks schreibt, muss noch gefunden werden.

(Adolf Muschg über Gottfried Keller)

Das Mädchen, das Perlen Lächelte

En biographischer Roman von Clemantine Wamariya. Von der Macht der Geschichten in Zeiten des Krieges.

Clemantine hat als Vorschulkind eine Nanny, die ihr Geschichten erzählt. Als Clemantine sechs Jahre alt wird, beginnt in ihrer Heimat Ruanda der Völkermord. Sie und ihre ein paar Jahre ältere Schwester müssen fliehen. Die folgenden Jahre sind geprägt durch Flucht, Hunger und Elend. Das Einzige was Clemantine am Leben hält ist eine Figur einer Geschichte, welche ihre Nanny ihr erzählt hatte.

Diese Figur gibt ihr die Möglichkeit an ihre eigene Kraft zu glauben, auch nachdem sie später in den USA Asyl bekommen hat.

In dieser Geschichte konnte ich ein größeres Verständnis für traumatisierte, geflüchtete Menschen entwickeln. Es geht um die Suche nach der Identität und der Geschichte von Clemantine. Sie sagt dem Leser, was sie braucht, was ihr Kraft gibt. Zudem konnte ich viel Wissenswertes über die afrikanische Kultur kennenlernen.

Butterfly

Ein biographischer Roman von Yusra Mardini. Butterfly ist das Mädchen das ein Flüchtlingsboot rettete und Olympia-Schwimmerin wurde.

Yusra wächst in Damaskus/Syrien auf. Sie erlebt den Beginn des Bürgerkrieges. Ihre geordnete, schöne Welt gerät aus den Fugen. Doch durch ihre Leidenschaft, dem Schwimmen, kann sie ihre Lebenskraft und ihren Lebensfluss immer wieder finden.

Das kommt ihr auch auf der Flucht nach Deutschland zu gute.

Ich konnte durch dieses Buch viel über das Leben in Syrien, vor dem Bürgerkrieg erfahren und wie wichtig es im Leben ist, etwas zu haben, was einem immer wieder Kraft gibt.

 

Im Meer schwimmen Krokodile

Fabio Geda erzählt die Geschichte von  Enaiatollah Akbari, der mit zehn Jahren aus Afghanistan flüchten musste.

Durch dieses Buch konnte ich viel über das Leben in Afghanistan, die Fluchtroute und den Umgang mit traumatisierenden Erfahrungen lernen.

Die wunderbare Beziehung von Enaiatollah und dem Autor wird immer wieder sichtbar.