Neues vom IINTP

Mit einem Newsletter wollen wir nicht nur von der direkten Arbeit berichten, sondern auch über den Tellerrand schauen.

Neu

Newsletter

Liebe Interessierte an unserer Arbeit, liebe Unterstützer, liebe Teilnehmer und liebe Ehemaligen.

Am Wochenende 05. bis 07.07.2019 hat der dritte Weiterbildungskurs für Notfallpädagogik und traumasensible Fachberatung begonnen in einer munteren Gruppe! Das IINTP läuft also!

Mit einem Newsletter wollen wir nicht nur von der direkten Arbeit berichten, sondern auch über den Tellerrand schauen.

Bericht

Die Internationale Notfallpädagogische Jahrestagung

 

Da ist zunächst von der internationalen Notfallpädagogischen Tagung in Karlsruhe vom 20. bis 23.06. 2019 kurz zu berichten, auf der vier unserer Gründungsmitglieder des IINTP Vorträge gehalten haben:

  • Kristina Wojtanwski hat zu Beginn für alle Neuen in dem Thema einen Vortrag „Einführung in die Notfallpädagogik“ gehalten, in dem die Arbeit in Einsätzen beschrieben wurde
  • Bernd Ruf, der Begründer der Notfallpädagogik im Rahmen der Freunde der Erziehungskunst hat den einleitenden Vortrag „Seelenzunamis: spezifische Aspekte anthroposophischer Notfallpädagogik bei Kindern und Jugendlichen in Katastrophen“. Er beschrieb, wie anders Kinder und Jugendliche von einem Trauma belastet sind und wie wir es aus der Sicht der Anthroposophie verstehen können.
  • Martin Straubes Vortrag hatte den Titel: „Wenn die Biographie zerreißt – Die Folgen des Traumas bis hin zum Erlöschen der Lebensmotivation“. Dabei ging es um ein Thema, das wenig in der Traumadiskussion behandelt wird, dass nicht nur emotionale Veränderungen und Veränderungen der Gedanken und Wahrnehmung zu sehen sind, sondern auch der Wille, die Motivation enorm verändert sein kann.
  • Christian Schoppers Thema war „Wie Resilienz in Kindheit und Jugend entsteht – neue Ergebnisse und ihre Anwendung“. Diese Resilienz, die Widerstandskraft der Seele ist ja das Entscheidende, wie tief ein Trauma greifen kann!

Natürlich gab es viele andere Vorträge, die aus der Arbeit in Katastrophenszenarien berichteten, Einblicke aus den therapeutischen Arbeiten usw. Zuletzt wurde in einem Festakt das internationale Notfallpädagogik Netzwerk aus der Taufe gehoben mit Verabredungen von Standards in der Arbeit. Ein großartiges Fest mit ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus aller Welt!

Dieses Gedicht von Erich Fried, drückt aus, was man manchmal in der Arbeit mit traumatisierten Menschen empfinden kann:

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Seminar

Menschmusik

 

An Mittwochnachmittagen wird Martin Straube in Hamburg im Rahmen der Musikerausbildung 10 Nachmittage in das Traumathema einführen. Näheres siehe unter Siehe Näheres auf der Homepage von Menschmusik. Man muss nicht Musiker sein, um daran teilzunehmen.

Neuerscheinung

„Trauma überwinden“

Hingewiesen werden soll auf eine Neuerscheinung eines unserer Mitglieder: Dr. Christian Schopper hat in diesem Jahr ein Buch herausgebracht mit dem Titel: „Trauma überwinden – ein Handbuch für Therapeuten und Betroffene“, das im Aethera Verlag erschienen ist. Hier liegt auch ein Schwerpunkt in der spirituellen Dimension, die ein Trauma hat und das in der Therapie berücksichtigt werden muss. Als Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie beschreibt er darin sehr profund auch neuere Forschungserbnisse, so dass ein sehr umfangreiches Bild über das Thema „Trauma“ entsteht.

Weitere literatur

 

Sehr zu empfehlen ist die Lektüre der Zeitschrift „Trauma – Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen“. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr (www.asanger.de). Die Erste Nummer dieses Jahres ist besonders lesenswert. Das Thema ist „Verleugnete Traumata“. Denn wir müssen uns ja vorstellen, dass es mehr traumatisierte Menschen gibt, als wie bekannt ist, denn viele werden nicht gesehen, werden nicht erzählt oder sind auf den ersten Blick nicht spektakulär. Das „Grundrauschen familiärer Störungen“, das sich nicht in lauten und dramatischen schlimmen Ereignissen zeigt, sondern leise ist, das aber keine stabilen Bindung ermöglicht, und die Kinder emotional vernachlässigt ist häufig. Die Summe der Vernachlässigungen, der Liebesentzüge, der fehlenden Zuwendung usw. bewirkt die gleichen Traumafolgen, wie einzelne schlimme Erlebnisse.

In dem zweiten Heft dieses Jahres geht es um Trauma und Behinderung. Menschen, die ihre Not vielleicht nicht äußern können und deren Behinderungsbild sich nicht wesentlich von Traumafolgen unterscheidet, entwickeln mitunter nur heftigere Symptome. Die Traumafolgen sind unschärfer, werden oft anders gedeutet und bedürfen eines sehr sensiblen Blickes, um sie zu entdecken.

Leider zu selten, aber immer wieder stellen wir auch Rezensionen auf unsere Internetseite www.iintp.info.